Nutzungsmonitoring und Nutzungsforschung am IZB
Die Nutzungsorientierung ist ein zentrales Qualitätsmerkmal der Forschungs- und Informationsinfrastrukturen des IZB. Ziel ist es, die Erwartungen und Bedürfnisse der Nutzenden mit den angebotenen Produkten und Diensten in Einklang zu bringen. Um dies zu erreichen, analysiert das IZB systematisch die Anforderungen der Nutzenden und stützt sich auf diese Erkenntnisse, um die Forschungs- und Informationsinfrastrukturen weiterzuentwickeln. In den letzten Jahren wurden systematisch Maßnahmen implementiert, die diesen Innovationszyklus von der Bedarfserhebung bis zur Optimierung fördern.
Die Nutzung der Bildungsportale Deutscher Bildungsserver (DBS), Fachportal Pädagogik (FPP) und Verbund Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB) unterliegt einem kontinuierlichen Monitoring:
- Durch monatliche Webanalysen werden wesentliche Funktionen systematisch evaluiert. Darunter fallen etwa die Nutzung von Informationsseiten oder Aufrufe von Datenbeständen.
- Zugleich erfolgt eine regelmäßige Auswertung von Google-Suchdaten, um Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung durchzuführen. Da Suchmaschinen das Haupteintrittstor für die Bildungsportale darstellen, verbessern diese Maßnahmen die Auffindbarkeit der Inhalte wesentlich.
- Die Erkenntnisse aus regelmäßigen Befragungen zum Informationsverhalten der Nutzenden fließen in die Weiterentwicklung der Portale ein. Dazu zählt zum Beispiel die Überarbeitung der DBS-Startseite, die nun gemäß der Nutzungsbedarfe stärker auf aktuelle Inhalte und eine klare Kommunikation zur Qualitätsprüfung der Quellen fokussiert.
Die Nutzungsforschung des IZB untersucht zusätzlich gezielt die Bedarfe einzelner Zielgruppen und deren Einstellungen im Hinblick auf Infrastrukturdienste:
- Partizipative Designmethoden kommen zum Beispiel bei der Entwicklung von innovativen Funktionen zum Einsatz. So wurde etwa die neue Profisuche des FPP, die unter anderem komplexere Rechercheanfragen erlaubt, im engen Austausch mit Bildungsforschenden entwickelt.
- Eine zusammen mit Studierenden der Hochschule Darmstadt durchgeführte Umfrage zur Nutzung von Webanalysen in den Forschungsinfrastruktureinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft wurde 2023 publiziert. Als ein zentrales Ergebnis zeigte sich ein großer Bedarf an Austausch und Schulungsmöglichkeiten. Dem ist das IZB 2024 mit einem Fachforum zum Thema Webanalyse für die Institute der Leibniz-Gemeinschaft sowie die Kooperationspartner*innen der Abteilung nachgekommen.
- Ergänzt wird die Nutzungsforschung durch Arbeiten im Bereich Webometrie und Szientometrie. Sie liefern weitere Hinweise zu den Bedarfen der Zielgruppen. Im Berichtszeitraum entstanden unter anderem Studien zur Verlinkung des DBS, zu Downloads von erziehungswissenschaftlichen Zeitschriften und zur Einschätzung von Open-Science-Indikatoren.
Die Ergebnisse aus Monitoring und Nutzungsforschung fließen kontinuierlich in die Optimierung der Angebote ein. Diese systematischen Aktivitäten haben auch während der Corona-Pandemie zu einer merklichen Steigerung der Nutzungszahlen der IZB-Portale beigetragen. Von 2022 bis 2024 haben sich die Besuche (gemessen in Sessions) stabilisiert und bewegen sich damit weiter auf einem hohen Niveau.
Ausgewählte Publikationen
Fahrer, S. & Rittberger, M. (2024). Entwicklungen im Qualitätsmanagement und in der Indikatorik: Eine Folgeuntersuchung zum Einsatz von Webanalyse in überregionalen Informationsinfrastrukturen. Information – Wissenschaft & Praxis, 75(2/3), 87-96. doi:1515/iwp-2024-2003
Fahrer, S. & Schuster, A. (2024). Die Nutzenden im Mittelpunkt: Leitfaden für mehr Nutzungsorientierung in Forschungs- und Informationsinfrastrukturen. Frankfurt am Main: DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. doi:25657/02:30536
Kullmann, S. & Weimer, V. (2024). Teaching as part of open scholarship: Developing a scientometric framework for Open Educational Resources. Scientometrics, 129(10), 6065-6087. doi:1007/s11192-024-05007-1