Transfer in der Lehrkräftebildung

Das IZB fördert die digitale Lehrkräftefortbildung mit Blick auf unterschiedliche Transferperspektiven (siehe Grafik „Transfer und Offene Bildungspraktiken …“):

• Auf technischer Ebene werden Infrastrukturen für die Vernetzung von Bildungsakteur*innen entwickelt und bereitgestellt.
• Die Wissenschaftler*innen erforschen, unter welchen Bedingungen offene Bildungspraktiken erfolgen und offene Bildungsmaterialien erstellt und bereitgestellt werden.
• Die Mitarbeitenden realisieren verschiedene Formate der Wissenschaftskommunikation.
• Die Wirkung der Transferaktivitäten wird wissenschaftlich untersucht.

Die „Common Plattform for electronic Teacher Training“ (ComPleTT) ist ein Beispiel für die technische Transferperspektive. Das vom IZB zentral mitverantwortete Angebot ist eine digitale Arbeitsplattform, mit der sich Kurse und fachliche Inhalte kollaborativ erstellen lassen. ComPleTT spielt eine zentrale Rolle in der Digitalisierung der Lehrkräftebildung: Sie wird dauerhaft von der KMK finanziert und kommt in allen Bundesländern und in weiteren Forschungs- und Entwicklungsprojekten zum Einsatz.

So können die Beteiligten des von mehreren wissenschaftlichen Institutionen getragenen Kompetenzverbunds „lernen:digital“ direkt auf ComPleTT arbeiten. Dazu wurden bereits mehr als 350 Accounts erstellt. Zudem können sie über die Plattform ihre Materialien, zum Beispiel selbst entwickelte Fortbildungen, bereitstellen – über einen vom IZB initiierten Prozess. Teil des Ganzen ist, die Materialien zu den Landesinstituten oder zur Plattform „mundo.schule“ zu übertragen. Das garantiert zugleich, dass die Angebote auch über die Projektlaufzeit von lernen:digital hinaus nachhaltig verfügbar sind. Alle bereitgestellten Materialien werden zudem auf dem Portal von lernen:digital näher vorgestellt.

Zu lernen:digital gehört auch das Verbundprojekt „Re-Innovation und Transfer digitaler Fachkonzepte in der gesellschaftswissenschaftlichen Lehrkräftebildung im Kontext von digitaler Souveränität und offenen Bildungspraktiken“ (ReTransfer). In zwei Teilprojekten von ReTransfer gehen Wissenschaftler*innen des IZB dabei folgenden Fragen nach:

• Wie werden digitale Infrastrukturen genutzt, um „Open Educational Resources“ (offene Bildungsmaterialien, OER) zu erstellen und um offene Bildungspraktiken umzusetzen?
• Welche Voraussetzungen bieten digitale Infrastrukturen, um digitale Fachkonzepte im Sinne einer offenen Bildungspraxis kollaborativ zu entwickeln?
• Wie können Lehrkräftefortbildungen mit offenen Bildungspraktiken weiterentwickelt werden – unter Berücksichtigung der curricularen, infrastrukturellen und organisatorischen Voraussetzungen?

Als Ergebnis wollen die Forschenden der Abteilung Handlungsempfehlungen erstellen, um das bestehende Angebot an digitalen Infrastrukturen weiterzuentwickeln, um digitale Fachkonzepte im Kontext einer offenen Bildungspraxis umzusetzen und um die Bedarfe und Voraussetzungen von Lehrkräften in entsprechende Kommunikations- und Transferkonzepte zu integrieren.

Darüber hinaus bringt sich das IZB mit Maßnahmen der Wissenschaftskommunikation in das Gesamtprojekt ein: Mit unterschiedlichen Formaten wie Werkstattberichten, Podcasts und Newslettern informieren die Mitarbeiter*innen über die Aktivitäten, Hintergründe und Angebote von ReTransfer. Eine im Berichtszeitraum gestartete Forschungssynthese sichtet zudem empirische Arbeiten, die sich mit dem Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis befassen. Sie soll evidenzbasierte Methoden identifizieren, mit denen sich Akteur*innen aus der Bildungspraxis wirkungsvoll und effizient erreichen lassen. Die Ergebnisse der Synthese sollen nicht nur in künftige interne Transferaktivitäten einfließen, sondern auch als Informationsquelle für die gesamte (Bildungs-)Forschung dienen.